Schweizer Gletscher starten mit sehr kleiner Schneedecke in Sommer
Die Schweizer Gletscher starten dieses Jahr mit einem teils rekordtiefen Schneepolster in die Sommersaison. In sämtlichen Regionen hat das Gletschermessnetz gegen Ende des Winters unterdurchschnittliche Schneemengen gemessen. Hochgerechnet auf alle Schweizer Gletscher ergibt sich demnach ein Defizit von 13 Prozent Winterschnee im Vergleich zur Referenzperiode von 2010 bis 2020.
Bei den 21 vermessenen Gletschern lagen die Schneemengen zwischen null und 52 Prozent unter dem Referenzwert, wie dem am Montag veröffentlichten Bericht des Schweizerischen Gletschermessnetzes (Glamos) zu entnehmen ist. Dabei war laut der Auswertung ein wetterbedingter Nord-Süd-Trend erkennbar. Insbesondere auf den Gletschern der Nordostschweiz waren die Schneemengen zum Messzeitpunkt im April und Mai stark unterdurchschnittlich. Der Silvrettagletscher hat mit einem Defizit von 52 Prozent einen neuen Tiefstwert erreicht.
Im Tessin und im Südwallis wiederum waren die Werte nahe am oder leicht unter dem Referenzwert, wie es weiter hieß. Das führt das Gletschermessnetz auf den außergewöhnlichen Schneefall von Mitte April zurück. Somit fielen die Schneemengen unter dem Strich höher aus als nach den außerordentlich trockenen Wintern 2022 und 2023. Dennoch geht das Glamos davon aus, dass sich der diesjährige Wert "durch ein früheres Verschwinden der schützenden Schneedecke im kommenden Sommer entfalten wird".