Kombi-mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 und Influenza wirkt
Ein vom US-Biotechnologieunternehmen Moderna entwickelter Kombi-mRNA-Impfstoff gegen Influenza und Covid-19 ist immunologisch ähnlich wirksam wie die getrennte Impfung mit zwei Vakzinen. Das hat eine groß angelegte Studie der Phase III (Wirksamkeit und Verträglichkeit) mit mehr als 8.000 Probanden ergeben. Die wissenschaftliche Untersuchung wurde jetzt online in der Zeitschrift der amerikanischen Ärztegesellschaft (JAMA online) publiziert.
"In dieser Phase-III-Studie rief mRNA-1083 keine schlechtere immunologische Antwort hervor als die Standard-Impfungen mit Influenza-Vakzinen in Standarddosis oder in hoher Dosierung plus der ebenfalls zugelassene SARS-CoV-2-Impfstoff (Omicron Xbb-1.5)", schrieben in der Zusammenfassung Amanda Rudman (Moderna) und ihre Co-Autoren.
Die klinische Untersuchung fand an 146 medizinischen Einrichtungen in den USA statt. Insgesamt wurden 8.015 Probanden geimpft. Es handelte sich um Personen in zwei Altersgruppen (50 bis 64 Jahre und Über-65-Jährige). Per Zufall und verblindet erhielt die Hälfte der Teilnehmer den mRNA-Impfstoff, der gegen beide Krankheiten schützen sollte, und ein Placebo oder eben zwei Injektionen mit herkömmlichen saisonalen Influenza-Impfstoffen (gegen zwei Influenza A- und zwei Influenza B-Stämme) bzw. gegen SARS-CoV-2 (Studie - DOI: 10.1001/jama.2025.5646).
Etwas mehr Impfreaktionen, besserer Effekt
Die in Entwicklung stehende Vakzine von Moderna enthält fünf mRNA-Bestandteile, vier gegen A(H1N1), A(H2N3), B/Victoria und B/Yamagata und einen gegen Covid-19, was eben zur Produktion von Antigenen und einer darauf folgenden Immunantwort führen soll. Als Vergleich wurden der Moderna-Covid-19-Impfstoff (mRNA-1273) und ein vom britischen Pharmakonzern stammender herkömmlicher Influenza-Impfstoff (Fluarix, vierfach) oder eine für Personen über 65 Jahre hoch dosierte Influenza-Vakzine (Fluzone) gewählt.
Ein möglicher Vorteil der neuen Vakzine: Sowohl gegen Covid-19 als auch gegen die Influenza-A- und einen der Influenza-B-Stämme zeigte sich bei den Probanden eine statistisch signifikant höhere Immunantwort. Nur gegen B/Yamagata war sie schlechter. B/Yamagata-Influenza ist aber während der Covid-19-Pandemie weltweit verschwunden und wird in den nächsten Influenza-Vakzinen gar nicht mehr enthalten sein. Auf der anderen Seite zeigten sich mit dem Kombinationsimpfstoff etwas mehr leichte lokale und den ganzen Körper betreffende Reaktionen. BioNTech/Pfizer haben im vergangenen Jahr mit einem ähnlichen mRNA-Kombinationsimpfstoff eine gegen Influenza B nur schwache Immunogenität zeigen können.