Brustkrebs - Weltweit ein wachsendes Problem
Brustkrebs ist und bleibt die häufigste bösartige Erkrankung der Frauen und bei ihnen die häufigste Krebs-Todesursache. Weltweit dürfte das Problem bis zum Jahr 2050 noch deutlich größer werden, hieß es vor wenigen Tagen in einem neuen internationalen Expertenreport.
Joanne Kim von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon und ihre Co-Autoren haben den neuen Report auf der Basis der Daten von 185 Staaten der Erde erstellt und vor kurzem in "Nature Medicine" publiziert (https://doi.org/10.1038/s41591-025-03502-3).
"Im Jahr 2022 wurden (...) geschätzte 2,3 Millionen neue Erkrankungsfälle registriert, ebenso kam es zu rund 670.000 Todesfällen durch Brustkrebs. Das entspricht 25 Prozent der neu diagnostizierten Krebserkrankungen bei Frauen und 15,5 Prozent der Krebs-Todesfälle von Frauen, wenn man Hautkrebs (exklusive Melanome; Anm.) ausklammert", schrieben die Experten.
Immer mehr Patientinnen bis 2050
Bis 2050 dürfte sich demnach die Zahl der jährlichen Brustkrebs-Neuerkrankungen auf 3,2 Millionen Fälle erhöhen, die Zahl der Todesfälle durch die Erkrankung auf 1,1 Millionen Opfer (plus 38 bzw. plus 68 Prozent). Das ist vor allem eine Konsequenz der demografischen Entwicklung der Weltbevölkerung.
Während es derzeit keine Möglichkeit gibt, das Wachstum der Zahl der neuen Brustkrebserkrankungen zu verringern, könnte durch bessere Früherkennung und eine Optimierung der Behandlung die Brustkrebssterblichkeit reduziert werden. Die weltweite Brustkrebsinitiative (GBCI) hat als Ziel eine Reduktion der Mammakarzinom-Mortalität um jährlich 2,5 Prozent formuliert.
Fortschritte in den reichsten Ländern
In den Jahren 2008 bis 2017 wurde das GBCI-Ziel nur von einigen der reichsten Länder der Welt erreicht: Malta mit jährlich minus 3,8 Prozent, Dänemark (jährlich minus 3,3 Prozent), Belgien (jährlich minus 3,1 Prozent), die Schweiz (minus drei Prozent), Litauen (minus 2,9 Prozent jährlich), die Niederlande (jährlich minus 2,6 Prozent) und Slowenien (jährlich minus 2,5 Prozent). Österreich lag hier mit einer Mortalitätssenkung von jährlich rund minus zwei Prozent im Positiven, aber nicht im Spitzenfeld.
2022 wurde in Österreich bei 20.683 Frauen (und 24.081 Männern) Krebs festgestellt. Die häufigsten Diagnosen waren bösartige Tumore der Brust bei Frauen (6.096 Fälle) und bösartige Tumore der Prostata bei Männern (7.000 Fälle). Auf das Mammakarzinom entfielen 2022 rund 30 Prozent der Krebs-Neuerkrankungsfälle bei Frauen sowie 16 Prozent aller Krebssterbefälle, wie die Statistik Austria berechnet hat.