Erstes Grundstudium für Kindergartenpädagogik in Wien
Österreich ist eines der wenigen Länder, in dem Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen keine akademische Ausbildung brauchen. Erst seit einigen Jahren gibt es u.a. für Quereinsteiger und angehendes Leitungspersonal spezielle Angebote an Pädagogischen Hochschulen, der Träger KIWI bietet seit gut zehn Jahren mit der Hochschule Koblenz ein Bachelorstudium an. An der Fachhochschule Campus Wien startet nun das erste grundständige Studium an einer österreichischen Hochschule.
Derzeit werden Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen vorwiegend an den Bundesbildungsanstalten für Elementarpädagogik (Bafep) ausgebildet, entweder an den Langformen mit Maturaabschluss oder den Kollegs für Erwachsene. An der FH Campus Wien starten nun mit Herbst berufsqualifizierende Studiengänge für angehende Elementarpädagogen in dualer Form. Die Studierenden lernen dabei eng verzahnt an der FH und direkt in elementarpädagogischen Einrichtungen bei Praxispartnern wie Kinderfreunde Wien, Kindercompany, St. Nikolausstiftung und KIWI - Kinder in Wien, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
Bewerbungsfrist bis 31. Mai
Zielgruppe des Bachelorstudiums sind Maturantinnen und Maturanten bzw. Personen mit gleichwertiger Qualifikation. Der Bachelor Professional, der in Kooperation mit KIWI angeboten wird, richtet sich an Personen mit einschlägiger beruflicher Qualifikation oder einer mehrjährigen einschlägigen Berufserfahrung. Bei der Ausbildung gibt es die Möglichkeit, sich ab dem 6. Semester für einen Schwerpunkt wie Ergotherapie oder Mehrsprachigkeit zu entscheiden, nach dem Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen Gruppen in der Krippe, im Kindergarten oder Hort leiten. Bewerbungen sind ab sofort möglich, die Frist endet am 31. Mai. Pro Jahr soll es 60 Studienplätze geben.
Aus der Praxis wird schon seit Langem eine akademische Grundausbildung in der Elementarpädagogik gefordert. Die gesetzliche Grundlage, damit die Kindergärten Personal mit den neuen Abschlüssen auch einstellen können, wurde am Donnerstag bei der letzten Sitzung des Wiener Landtags vor Wahl geschaffen. Der entsprechende Beschluss wurde von allen Fraktionen unterstützt. Eine bundesweite Regelung sei ebenfalls in Vorbereitung, hieß es aus dem Bildungsministerium auf Anfrage der APA.
Ziel der Gesetzesänderung sei es, die Qualität in der frühkindlichen Bildung weiter zu stärken, dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken und langfristig mehr Menschen für den Beruf zu begeistern, erklärte die Wiener Bildungsstadträtin Bettina Emmerling (NEOS) in einer Aussendung am Donnerstag. Durch die Novelle des Wiener Kindergartengesetzes sollen neben Absolventinnen und Absolventen von Bafeps auch Personen mit facheinschlägigem Bachelorstudium an einer FH, Uni oder Pädagogischen Hochschule als Elementarpädagoginnen in Wien angestellt werden können.
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