Hunde verfahren mit netten und unwirschen Menschen gleich
Hunde behandeln abweisende und wohlwollende Menschen wohl gleich, berichten Wiener Verhaltensforscherinnen. 40 Vierbeiner unterschiedlichster Altersstufen zeigten in einem Experiment jedenfalls keine Vorliebe für Zweibeiner, die ihnen zuvor freundlich ein Würstchen spendiert haben. Sie bevorzugten diese nicht gegenüber Menschen, die es mit schroffem Gebaren für sich behielten. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Animal Cognition" veröffentlicht.
Ein Team um Sarah Marshall-Pescini ließ die Versuchshunde am Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit zwei Arten von Menschen interagieren: Mit "netten" Individuen, die ihnen oder einem Artgenossen vor ihren Augen ein Stückchen Wurst gaben und dabei freundlich sagten: "Du kannst es haben." Und mit "gemeinen" Personen, die sie anherrschten: "Du kriegst es nicht!", die Arme verschränkten, sich mit der Wurst wegdrehten und von dannen zogen.
Anschließend gingen die Hunde den "netten" und "gemeinen" Menschen nicht unterschiedlich oft zu, so die Forscherinnen. Sie zeigten ihnen gegenüber auch gleichermaßen freundliches Verhalten. "Die Studie stützt deshalb nicht die Annahme, dass Haushunde in der Lage sind, sich ein Urteil über Menschen zu bilden", so die Forscherinnen: "Möglicherweise gibt es aber Einschränkungen in dem experimentellen Design, die sie daran hindern, diese Fähigkeit zu zeigen."
Service: https://dx.doi.org/10.1007/s10071-025-01967-w