Möglicher Stoßzahn von Steppenelefant im Burgenland gefunden
In Mattersburg ist bei Bauarbeiten ein riesiger Stoßzahn gefunden worden. Der paläontologische Bericht steht zwar noch aus, er könnte aber von einem frühen Steppenelefanten stammen. Diese lebten noch vor den ebenfalls ausgestorbenen Mammuts. Auf den Fund gestoßen ist man bei Bauarbeiten zu einem Rückhaltebecken als Hochwasserschutz neben der Wullka, berichtete der ORF Burgenland. Die Stadtgemeinde bestätigte den Fund auf APA-Anfrage.
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Neu: Steppenelefant (Titel, Lead), Details zum Fund (3. Absatz), Statement Bürgermeisterin Schlager (5. Absatz)
Der gefundene Stoßzahn ist mehr als 1,80 Meter lang und lag in mehreren Metern Tiefe - und dies seit mehreren tausend Jahren. Die Tiere waren laut dem Bericht weit größer als die heutigen Elefanten, hatten eine Schulterhöhe von mehr als vier Meter und wogen bis zu zehn Tonnen. Archäologin Dorothea Talaa berichtete im ORF, dass Spaziergänger den Stoßzahn entdeckt hatten: "Als ich hergekommen bin, habe ich erst gesehen, was für ein Knochen das ist, das hätte ich mir nicht träumen lassen."
Das genaue Alter des Fundes muss nun paläontologisch geklärt werden, er dürfte aber zumindest 30.000 Jahre alt sein, so Talaa zur APA. Sobald die Dokumentation des Fundes abgeschlossen ist, wird an der Stelle weiter gearbeitet. Zunächst war sie davon ausgegangen, dass es sich um einen europäischen Waldelefanten gehandelt haben könnte, nach Rücksprache mit der Paläontologie an der Universität Wien dürfte es jedoch ein früher Steppenelefant gewesen sein. In Österreich gab es bisher keinen derartigen Fund, Vergleichbares nur in Deutschland, so Talaa.
Abgesehen vom Stoßzahn wurde auf der aktuellen Baustelle sonst nichts gefunden. Talaa hofft aber auf weitere Entdeckungen - vielleicht sogar von menschlichen Aktivitäten, denn: "Mattersburg ist ein Hotspot. Es war in der prähistorischen Epoche ein Zentralraum mit fruchtbaren Böden und gutem Klima." Der nun gefundene Stoßzahn soll im geplanten neuen Museum in Mattersburg ausgestellt werden. Davor muss er nun zur Gänze freigelegt und präpariert werden.
Die Mattersburger Bürgermeisterin Claudia Schlager zeigte sich erfreut. In einer Stellungnahme erklärte sie: "Bei Arbeiten in unserer Stadt kommen immer wieder historische Relikte ans Tageslicht, von Tontöpfen über Schmuck bis hin zu Grabstätten aus verschiedenen Epochen." Der nun entdeckte Stoßzahn sei jedoch "ein einzigartiges Zeugnis der Urgeschichte unserer Region". Ziel sei es, ihn in Mattersburg zu behalten und für die Bevölkerung zugänglich zu machen, so Schlager.
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