Neue Erkenntnisse über späte Neandertaler-Siedlungen in der Toskana
Die nordwestliche Toskana ist eine der letzten Regionen Italiens, in denen die Anwesenheit von Neandertalern vor ihrem Aussterben dokumentiert ist. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlicht wurde und von Forschern der Universitäten Pisa, Rom Tor Vergata und Wien, darunter der Anthropologe Tom Higham, stammt.
Dabei wurden Funde aus den Ausgrabungen der 1960er Jahre analysiert. Mithilfe aktueller Technologien wie der Radiokohlenstoffdatierung, die nach wissenschaftlichen Protokollen der Universität Wien durchgeführt wurde, wurde dieses Material untersucht. Die Analysen ergaben, dass die Neandertaler vor etwa 42.000 Jahren in der Toskana gelebt haben.
Einblicke in letzte Neandertaler-Phase in Italien
Laut der Universität Pisa werfen die Forschungen "ein neues Licht auf die letzte Phase der Existenz der Neandertaler in Italien vor ihrem Aussterben, in einer Zeit, die durch die Ankunft der ersten Gruppen von Homo sapiens aus Afrika und dem Nahen Osten gekennzeichnet war". Darüber hinaus hat die Untersuchung der Tierknochen durch die Forscherin Angelica Fiorillo von der Universität Rom "Tor Vergata", die derzeit ein Forschungsstipendium an der Universität Bologna absolviert, die Koexistenz und Interaktion der Neandertaler mit großen Fleischfressern deutlich gemacht.
So wurde in der Gegend eine von Hyänen bewohnte Höhle entdeckt, diese bevölkerten Europa bis zum Ende der Eiszeit. Die Höhle wurde auch von Gruppen von Neandertalern genutzt, wie die Studie zeigt. In der Toskana wurden unter anderem Steinwerkzeuge sowie Jagdreste, beispielsweise Knochen von Großwild, entdeckt. Der Homo neanderthalensis lebte in Europa und Teilen Westasiens bis vor rund 40.000 Jahren.
Service: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0315876