Papstmünzen aus der Renaissance in Rom entdeckt
Bei Ausgrabungen im Rahmen der Bauarbeiten für die neue U-Bahnlinie C im Herzen Roms haben Archäologen einen Tonkrug mit drei bronzenen Gedenkmedaillen aus dem Jahr 1465 entdeckt. Die Medaillen zeigen das Abbild von Papst Paul II. und wurden in den nördlichen Fundamenten des Palazzetto Venezia gefunden - einem Gebäudekomplex, dessen Bau der Papst selbst 1467 veranlasst hatte.
Die Münzen wurden vermutlich als ritueller Glücksbringer bei der Grundsteinlegung verborgen, eine weitverbreitete Praxis im Spätmittelalter, die auch auf ältere Traditionen zurückgeht. Der Fund liefert wertvolle Einblicke in religiöse und symbolische Praktiken der Baukultur im Rom der Renaissance.
Münzen dienten vermutlich als Glücksbringer
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Archäologe Rodolfo Lanciani ähnliche Funde bei Umbauten in der Gegend dokumentiert. Die Praxis, Medaillen oder Münzen in Gebäudefundamente einzubetten, war laut der Archäologin Marta Baumgartner nicht nur auf Kirchen und Paläste beschränkt, sondern fand auch in der privaten Baukultur Anwendung.
Die Grabungen werden von Roms Denkmalschutz durchgeführt, im Rahmen der Arbeiten an der Metro-Linie C, die im Auftrag der Stadt Rom von den Bauunternehmen Webuild und Vianini Lavori realisiert werden. Daniela Porro, Sonderbeauftragte für die römische Denkmalpflege, betonte den symbolischen Wert der Entdeckung gerade im aktuellen Heiligen Jahr der katholischen Kirche, da sie neue Einblicke in Alltagsbräuche und rituelle Traditionen der Renaissance gibt.