Neues Christian Doppler Labor für digitale Zwillinge
Mittels eines digitalen Zwillings lässt sich ein technisches System virtuell abbilden, mithilfe von Sensordaten überwachen und ständig aktualisieren. An der Technischen Universität (TU) Wien wurde am Freitag das "Christian Doppler (CD)-Labor für digitale Zwillinge für verteiltparametrische Systeme" eröffnet. Sein Fokus liegt auf Systemen, in denen zentrale Größen wie Temperatur oder Druck nicht gleichmäßig im Raum verteilt sind - beispielsweise Batterien. "Bei solchen Systemen treten kritische Zustände - etwa eine lokale Schädigung in einer Batterie - immer an bestimmten Stellen auf, können sich aber auf die Lebensdauer und Zuverlässigkeit des gesamten Systems auswirken", so der Leiter des neuen CD-Labors, Martin Kozek, vom Institut für Mechanik und Mechatronik der TU Wien, in einer Aussendung.
Am CD-Labor will man mathematisch präzise, effizient berechenbare Modelle entwickeln, die in Echtzeit eingesetzt werden können. Ein solcher digitaler Zwilling soll dann nicht nur den aktuellen Zustand eines Systems widerspiegeln, sondern sich auch laufend anpassen und dazulernen. "Damit lassen sich Abweichungen frühzeitig erkennen, die Lebensdauer von Komponenten verlängern und Produktionsprozesse nachhaltiger gestalten", so Kozek. Das CD-Labor, an dem auch das Institut für Energietechnik und Thermodynamik der TU Wien beteiligt ist, kooperiert dabei mit den Industriepartnern AVL List und Semperit. In den von der Christian Doppler-Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Forschende mit Unternehmen. Das Budget kommt jeweils zur Hälfte über das Wirtschaftsministerium von der öffentlichen Hand und den Unternehmenspartnern.
Service: https://www.cdg.ac.at