Erste Atomkernuhr erlaubt präzise Messung der Feinstrukturkonstante
Im Vorjahr präsentierte ein Forschungsteam der Technischen Universität (TU) Wien die weltweit erste Atomkernuhr. Dabei wird ein Thorium-Atomkern mittels Laser gezielt angeregt, die Kernübergänge lassen sich für eine neue, hochpräzise Art der Zeitmessung nutzen. Im Fachjournal "Nature Communications" berichtet ein Forschungsteam um Thorsten Schumm vom Atominstitut der TU Wien nun, dass sich die Technik auch einsetzen lässt, um ungelösten Fragen der fundamentalen Physik nachzugehen.
Die Wissenschafter zeigten, dass sich der Thorium-Kernübergang dazu eignet, die sogenannte Feinstrukturkonstante besser als je zuvor zu untersuchen. Diese wichtige Naturkonstante legt die Stärke der elektromagnetischen Wechselwirkung fest, eine der vier Grundkräfte der Natur. Es gibt allerdings Theorien, wonach sich die Feinstrukturkonstante langsam ändert oder periodisch schwankt. "Das würde unser Bild der Physik völlig revolutionieren", erklärte Schumm in einer Aussendung. Um herauszufinden, ob der Wert konstant ist oder sich tatsächlich ändert, bedarf es extrem präziser Messungen - die nun mit der Thorium-Kernuhr erstmals möglich sind.
Service: https://doi.org/10.1038/s41467-025-64191-7