Leere Feldbetten und blaues Licht für mehr Aufmerksamkeit für ME/CFS
Am kommenden Montag ist Welt-ME/CFS-Tag. Erkrankte und Angehörige hierzulande fordern mehr Aufklärung, Betreuung und Forschung, denn bis heute gebe es keine Versorgung, kritisierte die Patientenorganisation Österreichische Gesellschaft für ME/CFS (ÖG ME/CFS) am Dienstag per Aussendung. Am Wiener Heldenplatz werden deshalb wie im Vorjahr leere Feldbetten symbolisch für die oft pflegebedürftigen Betroffenen stehen und bundesweit Sehenswürdigkeiten in blauem Licht angestrahlt.
ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine schwere, chronische Multisystemerkrankung. Die Beeinträchtigungen führen oft zu Arbeitsunfähigkeit bis hin zur Bettlägerigkeit und in den schwersten Fällen zum Tod. Ausgelöst wird ME/CFS vor allem bei jungen Menschen, meist durch Infektionen wie Covid-19, Grippe oder das Pfeiffersche Drüsenfieber. Die Corona-Pandemie hat als neuer Auslöser zu einem sprunghaften Anstieg der Fälle geführt. Genaue Zahlen werden in Österreich nicht erhoben. Fest steht jedoch, dass es Zehntausende Betroffene gibt, betont die ÖG ME/CFS.
"Im Medizinstudium hört man nichts von der Krankheit. Oft wird sie daher nicht ernst genommen, nicht erkannt oder fehldiagnostiziert - mit schweren Konsequenzen für die Betroffenen und ihre Familien. Sie fallen in unserer Gesellschaft durch alle Netze und werden allein gelassen", berichtete Astrid Hainzl, stellvertretende Obfrau der ÖG ME/CFS. Dabei sei ME/CFS seit 1969 von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Krankheit klassifiziert.
Internationaler ME/CFS-Tag
Auf dem Heldenplatz in der Wiener Innenstadt werden am Montag von 16.00 bis 18.00 Uhr neben den Feldbetten Botschaften von Betroffenen ausgestellt und Redebeiträge verlesen. Mit einer Kranzniederlegung wird ein Zeichen für verstorbene ME/CFS-Betroffene gesetzt. Wie gewohnt erstrahlen am Welt-ME/CFS-Tag Gebäude und Sehenswürdigkeiten weltweit und in Österreich in Blau, um Aufmerksamkeit für die schwere Krankheit zu schaffen.
Service: Weitere Informationen: https://mecfs.at/unversorgtseit1969/
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