"Tractatus"-Preis des Philosophicums: Laura Wiesböck auf Shortlist
Die österreichische Soziologin Laura Wiesböck befindet sich unter den sechs diesjährigen Nominierten für den mit 25.000 Euro dotierten Essay-Preis "Tractatus" des Philosophicums Lech. Wiesböck wurde für ihr Werk "Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend" auf die Shortlist gereiht. Wer den Preis erhält, steht Anfang September fest. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des Philosophicums, das sich heuer mit dem Thema "Abenteuer" auseinandersetzt.
Die 1987 in Wien geborene Wiesböck ist 2021 mit dem Käthe-Leichter-Preis (österreichischer Staatspreis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt) und 2024 mit dem Förderungspreis der Stadt Wien für Geistes- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet worden. Sie leitet aktuell die Junior Research Group "Digitalisierung und soziale Transformation" am Institut für Höhere Studien. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf sozialer Ungleichheit.
Gelistet wurden außer Wiesböck Wolfram Eilenberger für "Geister der Gegenwart. Die letzten Jahre der Philosophie und der Beginn einer neuen Aufklärung 1948-1984", Hanno Sauer für "Klasse. Die Entstehung von Oben und Unten" und Martin Scherer für "Takt. Über Nähe und Distanz im menschlichen Umgang". Ebenfalls Hoffnung auf den Preis dürfen sich Bettina Stangneth für "Club der Dilettanten. Warum niemand Bücher wirklich versteht, aber trotzdem jeder beim Lesen lernt. Eine Einladung zur Ehrlichkeit" sowie Eva Weber-Guskar für "Gefühle der Zukunft. Wie wir mit emotionaler KI unser Leben verändern" machen.
"Tractatus"-Preis wird seit 2009 vergeben
Der "Tractatus"-Preis des Philosophicums Lech wird seit 2009 vergeben, erster Preisträger war Franz Schuh. In den vergangenen drei Jahren wurden Marie-Luise Knott (2022), Isolde Charim (2023) und Philipp Hübl (2024) ausgezeichnet.
Der von privaten Sponsoren finanzierte Preis - er gehört zu den höchstdotierten im deutschsprachigen Raum - wurde auf Anregung des Vorarlberger Schriftstellers Michael Köhlmeier ins Leben gerufen. "Prämiert werden herausragende Essays oder essayistisch orientierte Sachbücher, die philosophische Fragen für eine breitere Öffentlichkeit verständlich diskutieren und einen Beitrag zu einer nicht nur fachspezifischen Debatte von philosophischen Fragen liefern", erläuterte Konrad Paul Liessmann. Er hat gemeinsam mit Barbara Bleisch die Intendanz des Philosophicum Lech inne. Berücksichtigt würden besonders die Relevanz des Themas, die sprachliche Gestaltung sowie die Originalität des Denkansatzes.
Service: 28. Philosophicum Lech "Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit", 23. bis 28. September 2025, Lech am Arlberg; www.philosophicum.com