Verweigerung von ID Austria kostete Lehrerin Job
Eine Lehrerin in einem Wiener Gymnasium hat laut "Standard" ihren Job verloren, weil sie nicht mittels ID Austria in die Schulsoftware einsteigen wollte. Die Pädagogin soll sich entsprechenden Weisungen der Schulleitung widersetzt haben. Im Bildungsministerium verwies man am Donnerstag darauf, dass die Verwendung des digitalen Identitätsausweises notwendig ist, um etwa Schulnoten einzutragen.
Auslöser für den Konflikt waren laut "Standard" die Umstellung des Schulsystems Sokrates im Frühjahr 2025. Dort müssen Lehrerinnen und Lehrer unter anderem Schülerdaten - also auch Noten - eintragen. Bis im März war ein einfacher Einstieg mit Benutzername und Passwort ins System laut dem Bericht noch möglich. Seither gibt es die Multifaktoren-Authentifizierung mit ID Austria.
Laut Ministerium keine Alternative
Wie das Ministerium der APA mitteilte, wird ausschließlich diese Variante verwendet. Mögliche Alternativen wären nur Authentifizierungen eines privaten Anbieters wie etwa Microsoft oder Google. "Für behördliche Anwendungen nutzt der Bund die eigene behördliche ID Austria, da hiermit ein Höchstmaß an Datensicherheit, Datenschutz und digitaler Souveränität ermöglicht wird", betont man.
Wer sein privates Mobiltelefon dafür nicht verwenden möchte, hat laut Ministerium die Möglichkeit, einen sogenannten FIDO2-Token zu verwenden. Hier werden USB-Sticks verwendet. Dafür braucht man aber ebenfalls die ID Austria.
Die Pädagogin hat die Vorschrift öffentlich wiederholt kritisiert, wobei sie darauf verwies, dass die ID Austria "privat und freiwillig" ist. Sie sieht sich im Recht, wie sie dem "Standard" erläuterte: "Die ID Austria ist nicht alternativlos. Viele Banken arbeiten auch mit einer eigenen Zwei-Faktor-Authentifizierung, wieso geht das beim Bildungsministerium nicht?" Sie will laut dem Bericht nun gegen ihre Entlassung vorgehen.