Städte im Klimawandel
Die Folgen des Klimawandels treffen uns alle und verlangen Anpassungen an neue Realitäten. Für Städte und Gemeinden gilt dies ganz besonders. Im Dossier "Städte im Klimawandel" werfen Forschende der TU Graz einen Blick auf mehrere Möglichkeiten, um den urbanen Raum nachhaltiger zu gestalten und auf die Folgen der Erderwärmung vorzubereiten.
Unerträgliche Hitzetage, wochenlang kein Niederschlag und dann enorme Regenmengen innerhalb weniger Stunden, die nirgendwo abfließen können. Städte sind Spitzenreiter im Bereich der Bodenversiegelung, die Erderwärmung mit all ihren Auswirkungen macht sich hier besonders bemerkbar. Das muss aber nicht sein, erklären Wissenschafter*innen der TU Graz im neuen Themendossier "Städte im Klimawandel". Von Stadtbelüftung über grün-blaue Infrastruktur bis hin zu nachhaltiger Strom- und Wasserversorgung gibt es viele Optionen, um Ballungsräume fit für eine klimatisch herausfordernde Zukunft zu machen.
Die Inhalte des Dossiers im Einzelnen:
• Wegweiser für Gemeinden zu Maßnahmen gegen Klimawandel
Die Folgen der globalen Erwärmung werden auch in der Steiermark immer stärker spürbar. Die TU Graz hat analysiert, wie sie sich auf einzelne Gemeinden auswirken und daraus passende Handlungsempfehlungen abgeleitet.
• Lebende Tattoos für Gebäude
Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der TU Graz will Mikroorganismen in Fassadenfarbe integrieren und damit Hauswände zum Leben erwecken. Die lebende Farbe soll Oberflächen schützen, CO2 speichern und Schadstoffe aus der Luft filtern.
• "Wir sollten die Hierarchie in der Mobilität neu denken"
Ein gutes Stadtklima braucht auch ein gutes Verkehrskonzept. Aglaée Degros, Leiterin des Instituts für Städtebau der TU Graz, erklärt im Interview, wie solche Konzepte aussehen und gelingen können.
• Wenn Flüsse machen können, was sie wollen
Wasser ist Stefan Hauns Arbeitsplatz. Insbesondere beschäftigt er sich mit dem Transport von Sedimenten in Flüssen und Stauräumen. Seit 1. Januar ist er Professor an der TU Graz.
• Mehr innerstädtischer Wohnraum ohne neue Bodenversiegelung
Ein Konsortium mit Beteiligung der TU Graz hat technische Methoden entwickelt, um bestehende Gründerzeitgebäude mittels modularer Holzkonstruktionen auf nachhaltige Weise aufzustocken.
• Wirkt sich die Stadt auf das Lüften meiner Wohnung aus?
Wie müssten Gebäude angeordnet sein, damit meine Wohnung optimal natürlich gelüftet werden kann? Dieser Frage gehen Christoph Irrenfried und das Institut für Strömungslehre und Wärmeübertragung nach.
• TU Graz stellt Wasserplanungstool mit Zukunftsprognosen bis 2055 bereit
Wenn es für Wasserversorger um die Frage geht, wie gut ihre Systeme für zukünftige Entwicklungen wie Klimawandel und Bevölkerungszunahme vorbereitet sind, finden sie jetzt eine Antwort.
• Die Stadt als Schwamm: Von der Hitzeinsel zum Wasserspeicher
Im Projekt PeriSponge entwickelt ein Team um Eva Schwab vom Institut für Städtebau einen evidenzbasierten Werkzeugkasten, mit dem Gemeinden Bodenversiegelung und damit das Überschwemmungsrisiko minimieren können.
• Alternativen PV-Flächen auf der Spur
Wo ist der Platz, um in Österreich bis zum Jahr 2030 die gesetzlich vorgesehene Menge an Photovoltaik-Strom zu erzeugen? Ein Forschungsprojekt mit Beteiligung der TU Graz hat sich in der Steiermark auf die Suche nach geeigneten Flächen gemacht.
• TU Graz entwickelt modulares Holzhochhaus für ressourcenschonendes Bauen
Reparaturfähige und tauschbare Skelettmodule mit offenen Tragstrukturen ermöglichen unterschiedliche Nutzungsarten und unkomplizierte Anpassungen bei zukünftigen Veränderungen. Gebäudehöhen bis 24 Stockwerke sind möglich.
• PV Soiling: Der Dreck muss weg!
Staub, Pollen oder Vogelkot reduzieren die Leistung von Solarmodulen, doch automatische Reinigungssysteme sind teuer. Armin Buchroithner vom Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik tüftelt an einer Lösung, die mehr Ertrag und günstige Reinigung zugleich verspricht.
• Klappe auf und tanken
Der Ladevorgang bei E-Autos ist derzeit noch ein Hindernis für deren flächendeckenden Einsatz. Ein autonomer Laderoboter möchte ihn einfacher, schneller und komfortabler machen.
• Ein zweites Leben für Batterien
Ausrangierte Lithium-Ionen-Zellen aus Elektroautos könnten als stationäre Stromspeicher weiterverwendet werden. Forschende der TU Graz haben erste Indikatoren für deren verlässliche Zustandsbewertung ermittelt.
• Bakterien haben CO2 auf dem Speiseplan
Forschende der TU Graz und des acib füttern Bakterien mit CO2 und anderen Gasen in einer Gasfermentation. Was Menschen als Fett speichern, lagern diese Bakterien als Bioplastik ab.
• Nutze die Sonne, um dich vor der Hitze zu schützen
Sonnenenergie zu nutzen, bedeutet für uns vielfach, Strom mittels Photovoltaik zu erzeugen. Ausgeklügelte architektonische Änderungen machen jedoch viel mehr möglich.
Die Idee der TU Graz-Dossiers
Ein Thema, viele Blickwinkel und Perspektiven: An der TU Graz arbeiten Wissenschafterinnen und Wissenschafter unterschiedlicher Disziplinen an großen, gemeinsamen Themen - etwa an der Frage, wie wir unsere Zukunft nachhaltig(er) bauen können, wie sicher unsere Stromversorgung ist, wie es mit der Künstlichen Intelligenz weitergeht und welche Antriebsarten wir in Zukunft nutzen werden. Dieses gebündelte Fachwissen wird in Form von Themendossiers noch stärker vor den Vorhang geholt. Unter www.tugraz.at/go/dossiers finden sich regelmäßig zu einem neuen Schwerpunktthema Newsmeldungen, Interviews, grundlegende Informationen, Kontakte zu Expertinnen und Experten, Videos, Podcasts und Fachmeinungen.
Die bisherigen Dossiers:
#1 Nachhaltig Bauen mit Beton
#2 Ausgepowert: Wie sicher sind unsere Stromnetze?
#3 Smart Things: Mini-Computer überall
#4 Grüner Wasserstoff - Hype oder Hoffnungsträger?
#5 Schadstoffe in der Luft
#6 Alles auf Schiene
#7 Die TU Graz im All
#8 Künstliche Intelligenz
#9 Aufgeladen - Elektromobilität und Ladeinfrastruktur
#10 Überschwemmt und ausgetrocknet
#11 Vernetzt! Aber sicher?
#12 Von Herzen
#13 Robotik
#14 Start Your Engines - Großmotoren in der Forschung
#15 Soak up the Sun - Wir können wir Sonnenenergie nutzen?
#16 Logistik - Alles kommt von A nach B
#17 Frauen forschen
Kontakt: TU Graz Medienservice Tel.: +43 316 873 6066 medieninfo@tugraz.at