Doppelmayr entwickelte autonomes Sesselbahn-System
Der Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr hat mit dem Schweizer Start-up Mantis Ropeway Technologies ein System für autonome Sesselbahnen entwickelt. Das KI-trainierte System könne Gefahrensituationen im Ausstieg an der Bergstation in Sekundenbruchteilen erkennen und selbstständig entscheiden, ob die Anlage weiterfahre, verlangsame oder stoppe, so das Unternehmen. Das bringe nicht nur mehr Sicherheit, Betreiber könnten sich auch bis zu 35 Prozent an Personalkosten sparen.
In Österreich und der Schweiz hätten die Behörden nach zwei Testjahren an zwei Anlagen in Wildhaus (St. Gallen) und im Vorarlberger Skigebiet Silvretta-Montafon nun zum Start der Wintersaison 2023/24 die Bewilligungen für den autonomen Betrieb zweier Sesselbahnen erteilt, so Doppelmayr am Donnerstag in einer Aussendung. In Kabinenbahnen werde das AURO-System (Autonomous Ropeway Operation) bereits seit 2020 eingesetzt. Mit seiner Software könne das System Lage, Bild -und Videodaten in Echtzeit analysieren, bewerten und reagieren. Ergänzt werden die Kameras von Sensoren wie Lichtschranke, Bodendruckplatte und Rampenbegrenzung sowie Notaus-Schalter und Gegensprechanlage.
Der Personalbedarf einer Standardanlage reduziere sich damit um bis zu 50 Prozent, hieß es. Unter Berücksichtigung der Lizenzkosten könne man mit AURO bis zu 35 Prozent der Personalkosten einsparen, zudem könne so ein Mitarbeiter von der Talstation aus mehrere Sesselbahnen betreuen. Damit könne der zunehmende Personalmangel abgefedert werden, außerdem werde das System nicht müde, so laut Doppelmayr die Vorteile. Ein Nachrüsten sei auch bei bestehenden Anlagen möglich. Mantis ist ein in Zürich ansässiges Unternehmen im Bereich Computer Vision, an dem Doppelmayr beteiligt ist.