Hurrikan "Ian" gefährdet NASA-Startpläne zur ISS
Der Hurrikan "Ian" gewinnt an Stärke und nimmt Kurs auf Kuba sowie den US-Bundesstaat Florida. Der Wirbelsturm erreichte nach Angaben des US-Hurrikanzentrums am Montagabend eine Stärke der Kategorie 2 von 5. Bis Dienstag werden auf Kuba "lebensbedrohliche Sturmfluten, Orkanböen, Sturzfluten und mögliche Erdrutsche" erwartet. Auch Startpläne der NASA zur ISS könnten gefährdet sein.
Am Montagabend gab es in Kuba bereits Windböen und leichte Überschwemmungen in Küstengebieten der Insel Isla de la Juventud und der westlichen Provinz Pinar del Río, wie die Staatsmedien berichteten. In Pinar del Río wurde laut der Zeitung der Kommunistischen Partei, "Granma", mit der Evakuierung von rund 50.000 Menschen begonnen.
Der Hurrikan soll dann möglicherweise mit Stärke 4 weiter in Richtung Westküste Floridas ziehen. Dort warnen die Meteorologen ab dem Mittwoch vor Sturmfluten. Es werden ab dem späten Dienstagabend (Ortszeit) Winde in Orkanstärke erwartet. Der Gouverneur des südöstlichen US-Bundesstaates, Ron DeSantis, hatte bereits am Wochenende vorsorglich den Notstand erklärt und die Bevölkerung aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen. Es würden Überschwemmungen erwartet, sagte er am Montag.
NASA-Starttermin am 3. Oktober gefährdet
Der Sturm könnte indes auch Auswirkungen auf den Startplan der nächsten Crew zur Internationalen Raumstation ISS haben. Noch werde der 3. Oktober weiter als Starttermin anvisiert, sagte Kathy Lueders, Chefin der bemannten Raumfahrt bei der US-Raumfahrtbehörde NASA, am Montag. "Aber wir wissen auch, dass wir uns hier am Kennedy Space Center durch das Wetter durcharbeiten müssen." Die nächsten möglichen Ausweichtermine seien der 4. oder 5. Oktober, hieß es.
Die "Crew-5" besteht aus der NASA-Astronautin Nicole Aunapu Mann und ihrem NASA-Kollegen Josh Cassada sowie dem japanischen Astronauten Koichi Wakata und der russischen Kosmonautin Anna Kikina. Sie sollen rund fünf Monate an Bord der ISS verbringen. Aufgrund der aktuellen Wettervorhersagen hatte die NASA schon den eigentlich für Dienstag geplanten Teststart der Mondmission "Artemis" verschoben und stattdessen angeordnet, das Raketensystem zurück in den Hangar zu verlegen.