Klima-Glossar: Nachhaltige Flusslandschaften
Flüsse sind zahlreichen menschlichen Eingriffen ausgesetzt. Die Gewässer werden vielerorts durch Wehre, Kraftwerke oder Staudämme durchbrochen. Sie werden beengt, begradigt und reguliert, um mehr Platz für Siedlungen und Landwirtschaft zu schaffen. All das hat Folgen für die Biodiversität, den Hochwasserschutz und die Speicherung von CO2, wie unter anderem der WWF warnt. Renaturierungsmaßnahmen sollen dabei helfen, die Flusslandschaften wieder nachhaltiger zu gestalten.
Durch die Regulierung und Begradigung von geschwungenen Flussverläufen gehen ökologisch wichtige Lebensräume wie Totholzstrukturen und flache Uferbereiche verloren. Dadurch kann es etwa zu Rückgängen bei den Fischbeständen kommen. Gleichzeitig fehlt den beengten Flüssen bei größeren Wassermengen der Raum, um das Wasser zurückzuhalten. Die Gefahr von Überschwemmungen steigt.
Eine Ausweitung der Ackerflächen in unmittelbarer Nähe zu Flusslandschaften kann wiederum zu einem hohen Sedimenteintrag führen. Schotterinseln und Ufer versanden und verschlammen - wodurch ebenfalls Lebensraum verloren geht. Wehranlagen und andere Querbauten sind für Fische zudem nicht passierbar, was laut WWF zu Artensterben führen kann. Verstärkt wird das durch den Klimawandel, weil sich die gestauten Flächen schneller erwärmen und die darin lebenden Tiere nicht ausweichen können. Neben Fischen kann durch die Querbauten aber auch Gesteinsmaterial nicht flussabwärts transportiert werden und muss etwa durch Baggerungen entfernt werden.
Gewässern soll wieder mehr Platz eingeräumt werden
Ein wesentlicher Aspekt der Renaturierung von Flusslandschaften ist dementsprechend, den Gewässern wieder mehr Platz einzuräumen. So können etwa Uferverbauungen entfernt und Buhnen oder Totholz in die Flüsse eingebaut werden, um wieder mehr Lebensraum für Fische zu schaffen. Wichtig ist laut WWF außerdem, die noch bestehenden naturnahen und natürlichen Flussstrecken zu schützen und vor Eingriffen zu bewahren.
Eine Aufweitung der Flussbetten hilft auch beim Hochwasserschutz, weil dem Wasser dadurch mehr Raum zur Verfügung steht, sich auszubreiten. Ähnliches gilt für die Schaffung von Überflutungsflächen. Gleichzeitig dienen Feuchtgebiete und Flussauen als CO2-Speicher.
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