Japanischer Seismologe in Istanbul warnt vor Beben und Tsunamis
Der japanische Erdbebenexperte Yoshinori Moriwaki warnt nach dem schweren Erdbeben in der türkischen Metropole Istanbul sowohl vor weiteren Erdbeben als auch vor einem möglichen Tsunami. Moriwaki, der in Istanbul lebt, sagte dem TV-Sender Haber Türk, es sei Vorsicht geboten. 50 Prozent der Gebäude der Stadt seien bei einem sehr starken Erdbeben gefährdet.
Nach dem Beben der Magnitude 6,2 am Mittwoch könne es in der Marmara-Region weiterhin beben, so Moriwaki. Bei einem starken Beben seien bis zu drei Meter hohe Tsunamiwellen nicht ausgeschlossen. Die
Wahrscheinlichkeit eines großen Bebens in der Region innerhalb der nächsten 30 Jahre liegt laut Moriwaki bei 60 Prozent. Damit bestätigt er andere türkische Seismologen, die von einem großen Beben der Stärke 7 und höher ausgehen.
Privat und Staat sollten sich vorbereiten
Wann genau dieses Mega-Beben stattfindet, ob in den nächsten Tagen oder in 30 Jahren, das kann allerdings niemand prognostizieren. In einem Interview vor vier Monaten hatte Moriwaki gemahnt, man solle nicht nach dem Zeitpunkt und der genauen Stärke eines solchen Bebens fragen - man solle privat und auf staatlicher Seite vorbereitet sein.
"Erdbeben in der Türkei und auch Japan kommen immer wieder, also sollten wir bereit sein", so der Experte. "Wir müssen im öffentlichen Leben, in Schulen, zu Hause vorbereitet sein, dann können wir die Schäden um 70 Prozent verringern."