Zunehmende Hitzewellen drücken Produktivität
Hitzewellen, wie jene, die Europa zur Zeit erfasst, dürften mit dem fortschreitenden Klimawandel immer öfter vorkommen. Neben den Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit der Menschen, könnte auch die Produktivität unter den extremen Temperaturen leiden. Der Ökonom Christian Kimmich vom Institut für Höhere Studien (IHS) hat sich gemeinsam mit anderen Forschern in einer Anfang des Jahres erschienenen Studie die wirtschaftlichen Effekte von Hitzewellen angeschaut.
Die Wissenschafter konzentrierten sich in ihrer Studie insbesondere auf Produktivitätsrückgänge von Beschäftigten, die im Freien arbeiten, und unterscheiden zudem je nach Schwere der körperlichen Tätigkeit. Unter der Annahme einer Klimaerwärmung um global 3,6 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau könnten die dann durchschnittlich erwarteten Hitzewellen zu einem Rückgang der jährlichen Wirtschaftsleistung Österreichs um 0,7 Prozent gegenüber dem Szenario ohne zusätzliche Klimaerwärmung führen, erklärte Kimmich im Gespräch mit der APA.
Kimmich betonte, dass die Studie nicht alle Auswirkungen auf die Produktivität - wie zum Beispiel schlechten Schlaf in Tropennächten - einbezieht. Außerdem würden die Szenarien ohne Anpassungsmaßnahmen durchgespielt. Solche könnten sich angesichts der erwarteten negativen Auswirkungen von Hitzewellen aber jedenfalls lohnen, so der Wirtschaftswissenschafter.
AK fordert Schutzmaßnahmen ab Hitzewarnstufe Gelb
Die Arbeiterkammer (AK) Wien forderte am Donnerstag einen Ausbau des "Schutzes vor Hitze am Arbeitsplatz". Ab 30 Grad Celsius beziehungsweise der Hitzewarnstufe Gelb müssten bereits Maßnahmen "nach dem STOP-Prinzip" ergriffen werden, sagt Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Arbeit der AK Wien in einer Aussendung.
So solle - wenn möglich - an einen kühleren Arbeitsort gewechselt werden, Beschattungs- oder Kühlungsvorrichtungen installiert werden beziehungsweise Arbeitszeiten verschoben oder mehr Pausen eingelegt werden. Zusätzlich sollten auch Arbeitnehmerinnen und -nehmer selbst Maßnahmen wie das Auftragen von Sonnencreme und das genügende Wassertrinken ergreifen. Auf gesundheit.gv.at werden Schutzmaßnahmen aber der Warnstufe Orange empfohlen.
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