EU setzt im Quanten-Wettlauf auf private Investoren
Die Europäische Union will mit einer neuen Strategie bei der Quantentechnologie bis 2030 eine führende Rolle einnehmen. Dabei setzt sie vor allem auf privates Kapital, um die Abhängigkeit von den USA und China in diesem Sektor zu verringern, wie die für Digitales zuständige EU-Kommissarin Henna Virkkunen ankündigte. "Wir müssen uns jetzt mehr auf die private Finanzierung konzentrieren, denn bei der öffentlichen Finanzierung sind wir bereits sehr stark", sagte sie.
In den vergangenen fünf Jahren haben die Europäische Kommission und die EU-Länder mehr als elf Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln für die Quantentechnologie bereitgestellt. Bisher fließen jedoch nur fünf Prozent der weltweiten privaten Investitionen in die Quantentechnologie nach Europa, erklärte Virkkunen. Europäische Quanten-Startups liefen Gefahr, von ausländischen Unternehmen aufgekauft zu werden oder in Regionen mit besserer Finanzierung abzuwandern. Es müsse sofort gehandelt werden. Die Strategie sieht zudem vor, dass die EU-Länder ihre Kompetenzen und Ressourcen in Forschung und Infrastruktur bündeln und sich auf einen Dual-Use der Technologie in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung konzentrieren. Die Kommission werde im kommenden Jahr ein als "Quantum Act" bezeichnetes Gesetzespaket vorschlagen, um die Strategie zu untermauern.
Während klassische Rechner mit Bits arbeiten, die nur die Zustände Null oder Eins annehmen, verwenden Quantencomputer sogenannte Qubits, die theoretisch unendlich viele Zwischenzustände einnehmen können. Sie können damit gewisse Operationen deutlich schneller ausführen als konventionelle Computer. Bisher sind die Geräte jedoch kaum über ein experimentelles Stadium hinausgekommen und gelten als fehleranfällig. Dem Unternehmensberater McKinsey zufolge hat die Quantentechnologie jedoch das Potenzial, jeden Teil der Wirtschaft zu beeinflussen und könnte innerhalb des kommenden Jahrzehnts Billionen von Dollar wert sein.
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