Achtes Christian Doppler Labor eröffnet an der Universität Salzburg
Mit einem neu bewilligten Christian Doppler Labor am Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces schlägt die Universität Salzburg ein neues Kapitel in den Forschungsfeldern "Bildverarbeitung" und "Künstliche Intelligenz" auf. Das CD-Labor für Authentifizierung von Personen und Objektoberflächen widmet sich in den nächsten sieben Jahren den hochaktuellen Themen "biometrische Identifikation von Menschen" und "Authentifizierung physischer Objekte anhand ihrer mikroskopischen Oberflächenstruktur". Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft stellt gemeinsam mit den unterstützenden Firmen Skidata und Gofore (ehem. E-Mundo) für das neue Christian Doppler Labor rund 1,1 Millionen Euro zur Verfügung.
Ein Forschungsschwerpunkt des neuen Christian Doppler Labors liegt auf der Weiterentwicklung von Verfahren zur Gesichtserkennung. Dazu realisieren und vergleichen die Salzburger Forscher*innen verschiedene neuartige Ansätze, deren Ziel es ist, mit möglichst wenig Rechenaufwand und Entscheidungsverzögerung eine maximale Erkennungsgenauigkeit zu erzielen. "Wir untersuchen, wie Gesichtserkennung in dynamische, realitätsnahe Szenarien integriert werden kann - etwa bei Großveranstaltungen, bei denen Besucher beispielsweise eines Stadions schon in der Warteschlange identifiziert werden können. Mit intelligenten, multisensorischen Systemen können so Wartezeiten minimiert und die Sicherheit für die Besucher*innen maximiert werden," erläutert Professor Andreas Uhl, Leiter des neuen Labors.
Parallel dazu erforscht das Labor die Authentifizierung von Objekten anhand ihrer mikroskopischen Oberflächenstruktur. Für diesen Forschungsschwerpunkt nutzen die Wissenschaftler*innen mit Smartphone-Kameras bewusst ein realitätsnahes und einfacheres Set-up: "Wir wollen Endnutzer*innen in die Lage versetzen, mit ihren eigenen Handys zu prüfen, ob ein Produkt original oder gefälscht ist. Das kann zum Beispiel bei gefälschten Medikamenten lebensrettend sein", erläutert Uhl. Überraschenderweise ist der Einsatz von Smartphones dabei schwieriger als oft angenommen, verursacht durch die starke Bildveränderung, die Smartphones nach einer Aufnahme durchführen.
Wirtschaftsministerium fördert Innovation
Die vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus getragene Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) fördert anwendungsorientierte Grundlagenforschung, die in enger Kooperation mit Unternehmen durchgeführt wird. Diese Partnerschaft ermöglicht es den Unternehmen, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis umzusetzen und so einen konkreten Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen. Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer erläutert die Relevanz des neuen CD-Labors: "Die Chancen der Digitalisierung unter anderem im Sicherheitsbereich sind enorm. Das neue Christian Doppler Labor zeigt, wie aus exzellenter Forschung konkrete Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft entstehen: von effizienten Sicherheitslösungen bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten bis zum Schutz der Konsumenten vor Produktfälschungen. Wir brauchen genau diese Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und diese innovativen Ansätze, um den Digitalisierungsstandort zu stärken. Forschung wie hier in Salzburg sorgt dafür, dass wir technologische Entwicklungen nicht nur nachvollziehen, sondern selbst gestalten."
Ein Erfolg für die Universität
"Für uns als Universität ist die Einrichtung des achten Christian Doppler Labors ein großartiger Erfolg", freut sich die Vizerektorin für Forschung, Professorin Jutta Horejs-Höck: "Von der Arbeit des CD-Labors werden Verbraucher*innen ebenso profitieren wie eine Vielzahl von Unternehmen der Wirtschaft - insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Effizienz."
Über Christian Doppler Labors:
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschafter*innen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel.
Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET).
Rückfragehinweis: Universität Salzburg Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces Univ.-Prof. Dr. Andreas Uhl Jakob-Haringer-Str. 2, 5020 Salzburg Tel.: +43 662 8044-6303 Fax.: +43 662 8044 172 E-Mail: andreas.uhl@plus.ac.at